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Die HOMEberger – eine echte Werte- und Zukunftsgemeinschaft in meiner ländlichen Wahlheimat Nordhessen

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Letztes Jahr im April lernte ich über das CarSharing-Projekt in unserer nordhessischen Kreisstadt Homberg (Efze) Jonathan Linker kennen, den Initiator und Moderator des UnternehmerInnen-Netzwerks „Die HOMEberger“. Wir trafen uns an einem Abend zu einem ersten, wirklich spannenden Ideenaustauch bei mir im Kriechhaus, am Ende lud er mich zum nächsten Treffen der HOMEberger ein, damit ich mich und mein Unternehmen dort vorstelle. Aus terminlichen Gründen – so oft bin ich ja wochentags am frühen Abend nicht daheim in der Region – zog es sich noch über drei Monate, bis ich im Juli dann endlich der Einladung folgen konnte. Mit 15 Personen trafen wir uns bei Kristina Fiand & Ernst Groß auf dem Kunst- und Werkhof in Großropperhausen. Ich war fast so aufgeregt wie in Jugendzeiten bei der Aufnahme als Jungpfadfinder, weil ich wusste, dass vom Gelingen dieses Abends die weitere Mitwirkung in dem Netzwerk abhing. Nach allem, was ich bis dahin darüber erfahren hatte, war es mir von Anfang an eine echte Herzensangelegenheit, gemeinsam mit diesen wirklich interessanten, lieben und inspirierenden Menschen aus meiner Region zusammenzuarbeiten.

Der Abend gelang, und nun bin ich Teil dieses Kreises, der sich die nachhaltige Entwicklung unserer nordhessischen Heimat auf die Fahnen geschrieben hat. „Was passiert, wenn wir das Bild der abgehängten Provinz einmal umdrehen?“ Diese Frage steht auf der einen Seite der vergrößerten Visitenkarte des Netzwerks, auf der anderen Seite dann die Antwort „… ihr entdeckt ein Paradies!“ Das deckt sich mit meinem eigenen Lebensgefühl, das Leben auf dem sich entwickelnden Selbstversorgerhof am Rande des Kellerwaldes in Jesberg ist zugleich Rückzugsmöglichkeit am Ende einer Reise als auch Quell von Kraft und Inspiration für die nächste Deutschlandtour.

Ein sehr stark verbindendes Element dieser Gemeinschaft stellt die Wertschätzung dar. Sie beginnt bei der gemeinsamen Wertschätzung unserer Umwelt und Umgebung, deren Erhalt für uns alle höchste Priorität hat. Jeder in seiner Profession strebt danach, sie nicht nur möglichst wenig zu schädigen, sondern gleichzeitig seinen Beitrag zur nachhaltigen und zukunftssichernden Gestaltung der Region beizutragen. Sie setzt sich fort in einer Wertschätzung der Netzwerkpartner und deren Beiträgen zur gemeinsamen Arbeit bzw. für die Region. Im Verbund arbeiten wir daran, auch anderen diese Wertschätzung erlebbar zu machen, um den Kreis der Mitwirkenden zu vergrößern.

Aktuell arbeiten wir beispielsweise an folgenden Projekten bzw. Plänen:

  1. Mit dem „Summer of Pioneers 2020“ wollen wir ab 01.05.2020 zusammen mit der Stadt Homberg und Frederik Fischer 20 Digitalarbeitern das Leben und Arbeiten auf dem Land für ein halbes Jahr als etwas Positives und Inspirierendes erlebbar machen (siehe dazu auch den letzten Blogbeitrag)
  2. In verschiedenen Landpartien werden wir ab Herbst 2020 interessierten Besuchern und Bewohnern die Region von ihrer nachhaltigen Seite näherbringen, in kleinen Gruppen unterwegs mit dem CarSharing-Kleinbus
  3. Vernetzung von nachhaltig agierenden Akteuren in der Region, mit dem Ziel der Stärkung unserer regionalen Strukturen und der raschen Integration von Newscomern
  4. In einem „Leerstandskataster“ transparent machen, welche nachhaltigen Geschäftsfelder in der Region brach liegen und darauf warten, im Sinne einer starken Regionalwirtschaft von neuen tatkräftigen Mitstreitern besetzt und beackert zu werden

Vor zwei Wochen war ich beim Kongress „Bauen-Wohnen-Leben“ der CDU/CSU-Fraktion in Berlin. Da war viel von gleichwertigen Lebensverhältnissen die Rede. Für mich als überzeugten Landbewohner eine schreckliche Vorstellung. In vielen Lebensbereichen will ich doch gar nicht auf das schlechte Niveau der Stadt herunter. Dieser Begriff kann nur aus der Perspektive von Städtern entstanden sein. Und dass mittlerweile der größere Teil der deutschen Bevölkerung diese Sicht teilt, zeigt eine neue Umfrage des Instituts Kantar/Emnid. Nur jeder Achte will demnach gerne in der Großstadt leben. Selbst unter sehr jungen Menschen ist die Sehnsucht nach der Großstadt nicht sonderlich ausgeprägt. (Massenflucht aufs Land?)

Wenn wir Landbewohner unsere eigene Versorgung wieder stärker selbst in die Hand nehmen und wo immer möglich auf regionale bzw. zumindest auf dem Land produzierte Produkte setzen, dann entstehen auch dort, wo wir leben wollen, die notwendigen Arbeitsplätze sowie die Steuereinnahmen zur Finanzierung der Infrastruktur im ländlichen Raum.

Hier ein Link zu der Homeberger Webseite:

www.homeberger.de

Einen interessanten Artikel findet Ihr außerdem unter diesem Link:

https://kommunal.de/massenflucht-aufs-dorf?utm_medium=email&utm_source=newsletter&utm_campaign=20200213

Hier zu gibt es von der Hessenschau außerdem noch einen Interessanten Artikel:

https://www.hessenschau.de/gesellschaft/kreative-koepfe-und-digitale-denker-leben-in-hombergefze-fuer-lau,digitale-denker-sollen-sommer-in-homberg-verbringen-100.html

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