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Bis zum nächsten Winter sollten wir mit 30% weniger Energie auskommen

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Robert Habeck hat es patriotisch formuliert: wer Energie spart, schadet Putin. Ich drücke es anders aus: Wenn wir es nicht schaffen, bis zum nächsten Winter, also in 7 Monaten, mit 30% weniger Energie auszukommen, könnte der nächste Winter sehr unangenehm werden.

Immer öfter findet man jetzt Berichte mit Tipps zum Energiesparen. Vieles kann der Einzelne dazu beitragen, die eigene Energiebilanz zu verbessern. Doch an vielen Stellen fällt es schwer, sofern die Rahmenbedingungen noch die alten sind, die eher zur Energieverschwendung als zum sorgsamen Umgang damit verleiten. Beispiel: Fahrgemeinschaften. Natürlich kann man als einzelner versuchen, jetzt einen Fahrgemeinschaftspartner zu finden. Doch einfacher wäre es, wenn es eine zentrale Fahrgemeinschaftsplattform gäbe, auf der man alle Angebote findet und die alle Betriebe und Kommunen nutzen können, ohne jetzt erst einmal in die Ausschreibung und Beschaffung einsteigen zu müssen. Und wenn die großen Unternehmen, ggf. initiiert durch die Landkreise bzw. Regierungspräsidien, in einer großen Gemeinschaftsaktion zur Fahrgemeinschaftsbildung aufrufen bzw. entsprechende Anreize setzen, wäre die Wirkung noch größer. Und ggf. lassen sich auch noch Maßnahmen definieren, mit denen die Kommunen und Ortsteile den Erfolg der Maßnahme unterstützen können. Wenn nicht in diesem Bereich, dann aber könnten sie sich um die Einrichtung von Bürgerbussen zu den Bahnhöfen kümmern, damit diejenigen, für die Fahrgemeinschaften eher nicht funktionieren, mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren können.

Und so gibt es viele Möglichkeiten, wie die Kommunen und Länder auf den unterschiedlichen Ebenen durch verbesserte Rahmenbedingungen zu einem energieeffizienten Verhalten der Bürgerinnen und Bürger beitragen könnten. Sie müssten es nur kurzfristig und am besten zumindest auf Landesebene abgestimmt angehen. Personalressourcen wären da, wenn man andere Projekte, die eher auf eine langfristige Effizienz und Nachhaltigkeit um ein halbes Jahr zurückstellt.

Aus ersten Gesprächen mit öffentlichen Stellen auf verschiedenen Ebenen ist genau der letzte Punkt das Problem. Es ist ein Umdenken notwendig, was im Alltag gar nicht einfach ist. Umdenken weg von den langfristig sinnvollen Maßnahmen hin zu den kurzfristig notwendigen. Die kurzfristigen hätten wir schon lange angehen können, doch sind es die weniger spannenden Projekte. So wie die beiden oben genannten Maßnahmen klingen sie immer etwas banal und waren noch nie dafür geeignet, sich darüber zu profilieren. Jetzt bleiben uns aber nur diese, um kurzfristig runter zu kommen.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-03/gasversorgung-russland-ukraine-krieg-embargo-energiesparen

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