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Tempo 130 bringt wirklich nichts für den Klimaschutz?

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Unser Verkehrsminister will nach wie vor kein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen, weil es angeblich weder für  den Klimaschutz noch die Verkehrssicherheit bringen würde. Viele andere Organisationen  rufen jetzt nach vertiefenden Studien, um den Effekt von Tempo 140 zu ermitteln, wodurch sicherlich wieder mehrere Jahre in Land gehen würden, bis etwas passiert.

Wer schon mal im europäischen Ausland mit dem Auto unterwegs war, weiß genau, wie viel weniger sein Auto dabei verbraucht hat. Bei meinen früheren Fahrten in die französischen bzw. spanischen Pyrenäen haben mich immer staunen lassen, wie wenig Sprit verbraucht wurde, und wie schnell wir trotzdem am Ziel waren. Das gleichmäßige Dahinrollen mit 130 km/h war viel effizienter: sprich höhere Durchschnittsgeschwindigkeit bei geringerem Verbrauch.

Studien belegen eindeutig, dass bei Geschwindigkeiten von ca. 180 km/h der Verbrauch ungefähr doppelt so hoch ist wie bei 120. Somit besteht hinsichtlich einzelner Fahrzeuge keinerlei Zweifel, ob bei geringerem Tempo das Klima weniger geschädigt wird als bei höherem. Und bereits jetzt gilt, dass den Raser im Falle eines Unfalls immer eine Mitschuld trifft, egal wie sehr der andere Unfallgegner ihn verursacht hat.

Das einzige, was durch Studien belegt werden könnte, wäre die Höhe des Effekts hinsichtlich des Gesamtverkehrs. Weil sich viele Autofahrer entweder aus Kosten, Sicherheits- und/oder Umweltgründen schon jetzt vernünftig verhalten und sich an der Richtgeschwindigkeit orientieren, wird dieser naturgemäß geringer ausfallen als beim einzelnen Raser.

Hohe Geschwindigkeiten beinhalten definitiv ein höheres Unfallrisiko bzw. einen höheren Klimaschaden. Warum soll es Einzelnen erlaubt bleiben, die Gemeinschaft zu schädigen, wenn mittlerweile eine Mehrheit der Bevölkerung dies gar nicht mehr will? Schlimm genug, dass die meisten Unternehmen ihren höheren Führungskräften in der CarPolicy einen höheren Treibhausgasausstoß erlauben als den „kleineren“ Dienstwagenberechtigten. Das passt nicht zu den aus meiner Sicht für unser Zusammenleben in einer sozialen (und hoffentlich auch bald ökologisch orientierten) Marktwirtschaft wichtigen Regeln, die ich in meinem (Berufs-)Leben gelernt habe:

  1. Eigentum verpflichtet (Art. 14 Abs. 1 Grundgesetz)
  2. Führen durch Vorbild (Führungsgrundsatz der Bundeswehr)

Einen weiteren Artikel zu diesem Thema gibt es auf der Webseite der Tagesschau: https://www.tagesschau.de/inland/tempolimit-scheuer-101.html

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