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Mit den richtigen Köpfen kann das Land selbst nachhaltige Mobilität schaffen

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In den vergangenen Monaten hat man es immer wieder mantra-artig von Politikern aller Fraktionen gehört. Die Landbevölkerung ist auf den eigenen Pkw angewiesen, ohne geht auf dem Land nichts. Mit Regio.Mobil bieten wir in verschiedenen Regionen gerade für Berufspendler bereits attraktive Alternativen, so dass wir sicher wissen, wie einfach es geht, wenn man es nur will.

Wenn Politiker und kommunale Verantwortungsträger wie Bürgermeister oder Landräte die Potenziale alternativer Angebote erkennen und die Realisierung zur eigenen Chefsache machen, dann kann es auch im ländlichen Raum gelingen, die Abhängigkeit vom privaten Pkw zu reduzieren. Mit hohen Mehrwerten für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch für Unternehmen und deren Mitarbeiter sowie für die Immobilienbesitzer (wie ich kürzlich lernen durfte, sind diese drei Gruppen gemäß den Gemeindeordnungen die Kunden einer Kommune, deren Nutzen sie mehren müssen).

Beispielhaft möchte ich von einem spannenden Projekt in Breitscheid berichten, bei dem ich in den letzten Monaten mitwirken durfte. Nicht nur in Sachen Mobilität nimmt Bürgermeister Roland Lay im mittlerweile 18. Amtsjahr die Gestaltung der Geschicke seiner knapp 5.000 Einwohner zählenden Gemeinde aktiv in die Hand. Zwischen den Jahren wird das neu errichtete Gesundheitszentrum eingeweiht, mit dem die ärztliche Versorgung langfristig sichergestellt wird. Die für die täglich notwendigen Fahrten der Alten und Kranken erforderlichen Fahrzeuge gaben den Anstoß, sich auch mit der Mobilität der Bürgerinnen und Bürger insgesamt zu beschäftigen.

Heraus kam ein integriertes Mobilitätskonzept, mit dem der bestehende, aber lückenhafte ÖPNV mit den Bestandteilen Bürgerbus, Lastenradverleih, CarSharing, Mitfahrbänken sowie Pendlerfahrgemeinschaften verstärkt wird. Letzteres auch mit der Schaffung von Fahrgemeinschafts-CarSharing-Fahrzeugen zu größeren Arbeitgebern in der Region. Das Konzept wurde in vier Workshops gemeinsam mit Vertretern des Gemeindesrats und der Ortsbeiräte erarbeitet und dann im Gemeinderat beschlossen, die Entstehung wurde von Anbeginn auf Einladung des Bürgermeisters sehr konstruktiv durch die lokale Presse begleitet.

Die Finanzierung der Mobilitätsangebote erfolgt teils über Fördermittel, teils mit Geldern der Bürgerstiftung sowie durch Sponsoren, die direkt vom Bürgermeister angesprochen werden. Die Chancen stehen sehr gut, dass das Gesamtangebot im Rahmen des erarbeiteten Zeitplans innerhalb von zwei Jahren realisiert wird. Die auffällig gestalteten und regengeschützten Mitfahrbänke sind bereits produziert und werden zu Beginn der wärmeren Jahreszeit als erstes Modul aufgebaut. Sie sind nicht nur Mobilitätsangebot an sich, sondern über die Gestaltung und das begleitende Kommunikationskonzept auch Werbeträger für das schrittweise zu schaffende Gesamtangebot.

Auf jeden Fall wünsche ich Herrn Lay und seiner Gemeinde viel Erfolg damit. Ein tolles Projekt, welches Nachahmer sucht.

Ein interessanter Artikel findet sich unter diesem Link:

https://www.mittelhessen.de/lokales/dillenburg/breitscheid/breitscheid-packt-die-mobilitat-an_20917491

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