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Wer oder was hat Schuld am Klimawandel?

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Bereits vor fast genau 40 Jahren fand die erste Weltklimakonferenz in Genf statt. Noch im gleichen Jahr wäre fast das erste Klimaschutzabkommen zustande gekommen, es scheiterte aber an politischen Interessen. Damals schon wurde vor den möglichen Gefahren der weiteren Nutzung fossiler Kraftstoffe für das Klima gewarnt.

Doch warum ist es bis heute nicht gelungen, den Verbrauch von Öl, Kohle und Gas zu reduzieren, sondern stattdessen sogar bis heute nochmals zu verdoppeln?

Natürlich sind die Gründe vielschichtig. Neben politischen und wirtschaftlichen Interessen haben die Bewältigung der Ölkrisen in den Siebzigern und das schnelle Ende des Waldsterbens in den Achzigern durch konsequenten Einsatz von Entschwefelungsanlagen dazu beigetragen, dass man den Untergangspropheten nicht mehr Glauben schenken wollte, weil sich die anderen Probleme ja auch einfach wieder aufgelöst haben.

Für mich ganz persönlich habe ich aber einen anderen Grund identifiziert, warum es auch bei mir lange gedauert hat, bis vor ca. 3 Jahren aus einem Zweifel eine Gewissheit wurde und ich den menschgemachten Klimawandel uneingeschränkt akzeptiert habe. Bis dahin war auch ich unsicher, ob es eine Tatsache ist, der man sich stellen muss, oder ob es nur eine von verschiedenen Möglichkeiten darstellt, bei der man hoffen konnte, das es nicht so schlimm werden wird, weil es doch andere Gründe hätte.

Den Grund für meine eigenen Zweifel sehe ich in den Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens. Ein Wissenschaftler darf niemals, so lange es noch eine geringe Wahrscheinlichkeit für das Zutreffen einer Gegenthese gibt, behaupten, dass etwas so ist. Er muss immer „es könnte sein“. Für jeden, der nicht täglich im Wissenschaftsbetrieb unterwegs ist, kommen aber solche vagen Formulierungen mit einer anderen Bedeutung an. Wenn nicht mal die Wissenschaftler sich sicher sind, warum soll ich als Laie dann etwas an meinen lieb gewordenen Gewohnheiten verändern? Warum soll ich als Unternehmen mein Produkt und meine Produktionsweise in Frage stellen, wenn es noch gar nicht gesichert ist, dass eine Änderung notwendig ist?

Es ist schön, dass die Wissenschaft endlich ihre Zurückhaltung und ihre wissenschaftliche Corectness aufgibt und seit Fridays For Future Klartext spricht. Wie ungewohnt solche kompromisslosen Formulierungen zum Klimawandel und den Konsequenzen für die Masse der Bevölkerung sowie die allermeisten Entscheider immer noch sind, merke ich jeden Tag in meinen Veranstaltungen. Ganz oft bekomme ich das Feedback, dass sie das so unmissverständlich und konsequent noch nie an anderer Stelle wahrgenommen haben.

Ich würde mich sehr freuen, wenn morgen nicht nur 1,4 Millionen Menschen in Deutschland auf die Straße geben, sondern 5% der Bevölkerung. Das wäre auch ein unmissverständliches Statement der Betroffenen, die damit den Wunsch nach echten Weichenstellungen im Großen, aber auch die Bereitschaft zur Veränderung im Kleinen kundtun.

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